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Zeit für Aufklärung!

Autorenbild: fowlersbayfowlersbay

Die politische Freiheit ist eine wunderbare und zugleich fragile Errungenschaft. Deshalb muss sie permanent durch demokratisch legitimierte Institutionen geschützt werden. Darüber hinaus bedarf es individuellen Engagements und – zur richtigen Zeit – persönlicher Opferbereitschaft.

Freies Denken und rationales Handeln stellen für staatliche Akteure naturgemäß eine latente Bedrohung dar. Zudem verkennen viele Bürger den Wert der Freiheit, da sie oft mit vermeintlichen Einbußen an Sicherheit einhergeht.



Angriff auf das Denken


Freiheit und unabhängiges Denken munden nicht jedem, weshalb mannigfaltige Angriffe und Unterminierungsversuche erfolgen:

 

  1. Auf materieller Ebene verdrängt Gewalt (oder deren Androhung) das rationale Ringen um Kompromisse.

 

  1. Auf geistiger Ebene vergrößert sich die Schar der Relativisten (Stichwort: Whataboutism), die das Streben nach Wahrheit aufgegeben haben. Unabhängig von der politischen Ausrichtung, unterstellen sie dem politischen Gegner Propaganda und Populismus.

 

  1. Bleiben die Dogmatiker und Fundamentalisten, die sich im alleinigen Besitz der Wahrheit wähnen. Sie ziehen sich in ihre Meinungsblase zurück und immunisieren sich gegen Argumente, die die eigene Weltanschauung in Frage stellen, zu immunisieren. Dabei bewegen sich immer tiefer in einen Tunnel ihrer selbst, der – in Ermangelung neuer Impulse – kontinuierlich enger und selbstreferenzieller wird (vergl. Miriam Meckel).

 

Die Anhänger von Gewalt (1) haben erreicht, dass sich in zahlreichen Ländern radikaler Nationalismus oder dessen Gegenteil (die Ablehnung tradierter Lebensweisen) ausbreitet. Dabei gerät die politische Freiheit von rechter und linker Seite unter Druck.


Die geistigen Fundamentalisten (2) sorgen schließlich dafür, dass allenthalben Ersatzreligionen und Okkultismus Zulauf finden.


Die postmodernen Nihilisten (3) liefern diktatorischen Bewegungen Ideen und Blaupausen, mit deren Hilfe Freiheits- und Menschenrechte eingeschränkt werden.



Aufklärung und Kritik

 

Kann die Philosophie bei der Wahrung unserer politischen Freiheit einen Beitrag leisten? Ganz bestimmt: Wenn sie ihre Gefallsucht im Zaum hält und sich nicht vereinnahmen lässt, wird sie den öffentlichen Diskurs befeuern und durch vernunftgeleitete Fragen begleiten. Erfreulicherweise funken viele Philosophinnen und Philosophen nicht nur von einem Elfenbeinturm zum nächsten, sondern mit alltagsnahen Beiträgen in die Mitte der Gesellschaft.


In dieser antiken Tradition steht die Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg (GKPN), indem sie – im Sinne von Kants sapere aude – versucht, Menschen zum eigenständigen Denken anzuregen und die humanistische Philosophie voranzubringen.

  

 

Älter als alle großen Religionen


Die GKPN sieht sich einer der ältesten Traditionen der Menschheitsgeschichte verpflichtet – nämlich des kritischen Denkens, dessen Wurzeln bis in die griechische Antike und fernöstliche Philosophie reichen.

 

Kritisches Denken soll die Menschen ermutigen und befähigen, jegliche Bevormundung säkularer oder religiöser Art zurückzuweisen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ohne die Augen vor eigenen Fehlern zu verschließen, sollen sie sich von ideologischen Abhängigkeiten aller Art befreien lernen.

 

Aufklärung und Kritik sind – im Sinne von „das Vernünftige vom Unvernünftigen scheiden“ – keine Modeerscheinungen. Sie sind nicht an Epochen gebunden, sondern werden als Elemente der Menschheitsgeschichte immer wieder aufs Neue belebt.

 

Die Ideale einer zweieinhalb Jahrtausende andauernden Aufklärung sind zum zeitlosen Besitz der Menschheit geworden. Ihre Realisierung wird von fast allen Völkern der Welt angestrebt. Das gilt meist nicht für die Herrschenden, denen Begriffe wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Rechtstaatlichkeit, Gewaltenteilung zumindest suspekt sind.

 


Sei dabei!

 

Die GKPN steht allen Interessierten offen. Für moderate 45 Euro im Jahr kann man Mitglied werden. Neben zahlreichen gebotenen Aktivitäten flattert den Mitgliedern alle drei Monate ein rund 300 Seiten umfassendes Exemplar der Zeitschrift für freies Denken und humanistische Philosophie in den Briefkasten. Genau genommen handelt es sich um ein schmuckes Taschenbuch. Jede Ausgabe unterscheidet sich farblich und widmet sich philosophisch und gesellschaftlich relevanten Themen. Unabhängig von der Fachrichtung werden diese stets von mehreren Autoren aus deren jeweiliger Perspektive beleuchtet. Diese Quartals-Publikationen sind das Herzstück der Gesellschaft. In Ihnen findet das Anliegen der GKPN hochverdichtet seinen Ausdruck.


Die Gesellschaft für Philosophie in München steht in der Tradition der Aufklärung und propagiert eine Absage an Gewalt, Fundamentalismus und Nihilismus. Sie möchte der Gleich-Gültigkeit aller Meinungen und Werte, die zur politischen Gleichgültigkeit führen, ebenso entgegentreten wie dem blinden Engagement für unreflektierte Ideologien.

 

Im Kleinen möchte sie zeigen, dass verschiedene Meinungen hören muss, wer die beste und vernünftigste auswählen oder zu ganz neuen Ansichten kommen will.

 

 

Kontaktadresse:

Gesellschaft für kritische Philosophie

c/o Dr. Frank Schulze

Postfach 100108

91191 Lauf a. d. Pegnitz

 

 

 

 

Literatur

Passig, Kathrin: Warum wurde mir ausgerechnet das empfohlen? In: sueddeutsche.de von 10.01.2012, https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/zur-kritik-an-algorithmen-warum-wurde-mir-ausgerechnet-das-empfohlen-1.1253390 (abgerufen am 29.10.2024).

 

 

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